Europaweite Verification (Verifikation) von Medikamenten
Das Prinzip der Serialization klingt einleuchtend und logisch. Eine absolute Kontrolle gerade bei verschreibungspflichtigen Medikamenten zur Produktionsweise und zu den Rohstoffen klingt toll, doch setzt diese Verification viel logistische Arbeit voraus, eine enorme Herausforderung für Hersteller und Vertriebler. Eine riesige Anzahl an Seriennummern muss generiert werden, die weltweit einmalig sind.
Was in der Theorie einfach klingt, erfordert viel Einsatz in der Praxis. Bei einer Überprüfung auf der Verpackung muss genau ersichtlich sein, was sich im Inneren befindet. Die Seriennummer der Tabletten muss zusätzlich zur Nummer der Verpackungseinheit erkenntlich sein. Herstellungsdatum, Herstellungsort und Verfallsdatum verbergen sich hinter diesen Nummern, die bei einer Verification durch den Händler ermittelt werden können. Mit diesen zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen wie Erstöffnungsschutz und individuelle Packungsnummer wird den Patienten noch mehr Schutz vor Fälschungen oder manipulierten Medikamenten garantiert.
Generell wurde diese neue Maßnahme vom Pharmasektor sehr gut aufgenommen. Die gründliche Vorbereitung zur Überprüfung eindeutiger Kennungen in der Arzneimittelbranche hat zu einer fast reibungslosen Einführung des sicheren Systems in 2019 geführt. Knapp 20.000 Apotheken, gut 400 Krankenhausapotheken und knapp 400 Hersteller nutzen derzeit das Securpharm-System. Parallel dazu gingen 25 EU-Staaten mit dem gleichen Sicherheitssystem an den Start, die ein europaweites Schutzschild gegen gefälschte Medikamente bilden soll.